Wo ist da der Unterschied zwischen Empathie und Sympathie? Warum ist das so wichtig zu verstehen?

Neulich fragte mich eine Bekannte, was eigentlich der exakte Unterschied zwischen Sympathie und Empathie ist?

Eine interessante Frage, so dachte ich, vor allem, da diese Begriffe und die Haltung, die sie beinhaltet, so unterschiedlich sind.

Sympathie: Also, mit guten Freunden oder auch mit Menschen mit denen wir etwas Gemeinschaftliches teilen, wie z.B. in einer Sport oder Gesangsgruppe, sympathisieren wir. Wir können uns leicht in diesem Menschen hineinversetzen da sie Vorstellungen, Werte oder auch Erlebnisse mit uns teilen. Wir haben Respekt für die Sichtweise, weil sie unseren eigenen ähnlich sind oder gar übereinstimmen.

Die Herausforderung entsteht, vor allen Dingen die kommunikative, wenn eben wir uns in eine Person überhaupt nicht hineinversetzen können, da sie eine völlig andere Lebensvorstellungen oder auch Werte vertritt. Das erleben wir schnell bei Themen der Politik, Religion, Arbeitsweise, Bildung, u.s.w.

Und hier beginnt die Herausforderung der Empathie oder auch die Einfühlungsmöglichkeit, die uns Menschen ausmacht.

Die Empathie ist deswegen so elementar wichtig, da sie uns gestattet ein menschliches Miteinander zu gestalten, unabhängig davon ob wir mit einer Halterung oder Sichtweise einer anderen Person einverstanden sind oder nicht. Empathie ist DIE Verbindung für eine wertschätzende Gemeinschaft.

Empathisch zu sein bedeutet also, anderen Menschen auch einmal vorbehaltlos und Bewertungsfrei zuhören zu können. Es bedeutet die Offenheit und auch Achtsamkeit zu haben, eine andere Sichtweise neben der eigenen hören zu können, ohne in einen Streit zu geraten oder die andere Person sofort belehren zu wollen. Das bedeutet nicht, dass wir diese Sichtweise übernehmen oder akzeptieren müssen, sondern es bedeutet vielmehr, dass eine Bereitschaft da ist, die Vielfältigkeit, die das menschliche Dasein beinhaltet,  zu akzeptieren.

Für Gespräche und einen wertschätzenden miteinander braucht es diese Bereitschaft. Wer andere klein macht, herabwürdigt oder z.B. lächerlich da stehen lässt, hält diesen Menschen Respekt und Wertschätzung vor, die sie verdienen. Wie soll sich da ein wohlwollender Umgang  entwickeln?

Empathie im Gespräch  kann zum Beispiel alleine schon dadurch entstehen,  indem wir offen zuhören,  ohne sofort zu verurteilen oder zu bewerten. Einfühlung bedeutet  ebenso, die eigenen Interessen und Sichtweisen für diesen Moment  einmal zur Seite zu stellen. Um Empathie zu zeigen, ist unsere eigene Meinung  zu einem bestimmten Sachverhalt nicht notwendig. Zuhören ohne Bewertung  ist die entscheidende Übung, die eine umso größere Herausforderung ist desto unsympathischer eine Lebenseinstellung oder ein Mensch für uns ist.

Ein empathisches kommunikatives Tool ist es zum Beispiel, das wir den Blickwinkel bzw die Meinung einer anderen Person noch einmal wiederholen und zusammenfassen, bevor wir gegebenenfalls unsere eigene Sichtweise mitteilen.

Ergebnisoffene Fragen zu stellen ist ebenfalls hilfreich. Fragen NICHT nach dem WARUM, sondern nach den Gefühlen und Bedürfnissen, die diesen Menschen bewegen. Das erschafft Verständnis, Respekt und Wertschätzung.

Denn letztendlich ist es doch so, dass wir alle gehört werden wollen, ohne sogleich bewertet zu werden, oder?

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