Grenzen der Kommunikation erkennen – für einen sinnvollen Einsatz der eigenen Ressourcen

Um ein Gespräch zu führen, ein gutes wertschätzendes Gespräch zu führen, braucht es bestimmte Voraussetzungen. Zum einen, Zeit, sodass der entsprechende Raum für einen offenen Austausch vorhanden ist. Es braucht die Bereitschaft sich mitteilen zu wollen und es braucht die Bereitschaft zuzuhören. Zuzuhören auch in dem Sinne, mit den Inhalten, die gehört werden, adäquat umzugehen.

Das beinhaltet eine Offenheit für die Belange des Menschen mit gegenüber und innere Ruhe und Gelassenheit um die eigene Denkweise bzw den eigenen Standpunkt in Frage zu stellen.

Diese wichtigen Voraussetzungen für ein Gespräch erschaffen die Verbindung für einen Dialog, getragen von Respekt und Wertschätzung.

Selbstverständlich gibt es Möglichkeiten in schwierigen Momenten kommunikative Brücken zu bauen um diese Verbindung herzustellen. Jedoch ist es so, dass es eindeutig Grenzen in der Kommunikation gibt, die trotz Bereitschaft und besten Willens nicht überwunden werden können.

Ganz grundsätzlich sind derartige Grenzen vorhanden wenn ein Bewusstsein nicht mehr vorhanden ist, wie z.B. bei Menschen, die unter Alkoholeinfluss oder Drogen stehen. Jeder der schon einmal versucht hat mit einem alkoholisierten Menschen ein sachliches Gespräch zu führen, weiß wovon ich spreche.

Ich kann mich noch gut an eine Seminar Teilnehmerinnen erinnern, die verzweifelt über mehrere Jahre nach einer Lösung gesucht hat, mit ihrem alkoholkranken Mann kommunikativ Lösungen für ein besseres, gemeinsames Leben zu finden. Im Seminar durfte sie diese Grenze erkennen und konnte tatsächlich ihre Lebenssituation annehmen und eigene persönliche Lösungen für sich umsetzen.

Auch Krankheiten, Depressionen oder Burnout ist oft ein KO-Kriterium für ein Gespräch. Die Person braucht in der Regel alle Kraft für sich selbst und kann sich nicht mehr auf andere Menschen einstellen. Ich kann mich noch sehr gut an eine Bekannte erinnern, die in der Phase des Burnout einfach „nicht erreichbar“ war. Sie konnte, wie sie später berichtete, meine Stimme hören, aber die Inhalte kamen nicht durch die dicke Mauer, die sie umgab.

Damit komme ich auch gleich zu der nächsten Grenze in der Kommunikation, wenn die grundsätzliche Bereitschaft für ein Gespräch fehlt. Eine Person, die nicht hören möchte, können wir nicht wirklich dazu zwingen. Häufig wird in so einer Situation auf „Durchzug“ gestellt. Die Information kommt nicht an. Ich frage gerne vorab, ob jemand (jetzt/ grundsätzlich – wenn ja, wann) Zeit und Nerven hat für das Thema, das mir auf dem Herzen liegt. Zu reden ohne dass der andere bereit ist zu hören ist die pure Energieverschwendung.

Eine weitere Grenze ist, wenn die persönlichen Sichtweisen zu weit auseinander liegen. Trennen können unterschiedliche Werte, kulturelle Vorstellungen, Religion, Sexualität oder wie wir es jetzt gerade erleben impfen ja oder nein sein.

Auch, wie ich immer wieder erlebe, ist die Sprache als solches eine weitere Hürde. Zu intellektuell, zu viele Fremdwörter oder ein regionaler Dialekt der (inhaltlich) nicht verstanden wird.

Ist eine echte Bereitschaft auf beiden Seiten da, können auch Barrieren gemeistert werden. Ein interessanter Austausch ist auch bei unterschiedlichen Vorstellungen gut und harmonisch möglich.

Wenn diese Bereitschaft fehlt, ist es ein echter Energiegewinn diese Grenzen zu erkennen.

Denn eine offene, respektvolle Kommunikation kann eben nicht erzwungen werden. Also Zeit und Bereitschaft im Auge behalten. Vielleicht braucht es auch mal eine Pause zwischen Gesprächspartnern. Oder man darf erkennen, dass ein Dialog einfach -zu keiner Zeit und trotz allem ehrlichen Engagements – nicht möglich ist.

Eine verbindenden und beruhige Brücke kann ein empathischer Umgang sein. Dazu braucht es eine innere Stärke, Gelassenheit und einige Tools. Diese teile ich in meinem WEBINAR. Wir probieren in kleinen Übungen das Gelernt aus und sind damit bestens für die nächste Gesprächsrunde aufgestellt.

Nächste Möglichkeit ist der 25. März 2022 von 16 – 18:30Uhr. Hier geht es zu den Details und zur Anmeldung.

Möchtest du gerne mehr zu den Themen Zuhören, Empathisches kommunizieren und Dialoggestaltung wissen, so möchte ich dir mein Buch “ZUHÖREN und HINHÖREN…” empfehlen.